Mittwoch, 31. Oktober 2012

Weltspartrauertag

Jetzt weiß ich endlich, weshalb der Weltspartag direkt vor Allerheiligen stattfindet...eigentlich müßte man den Sparern heute statt kleinen Geschenken ein Trauergesteck samt Kondolenzschreiben übergeben - das Gesteck könnten sie gleich tags darauf am Friedhof weiterverwenden.
Die Sparbücher Österreichs tragen heute schwarz. "Die Presse" schreibt gar über den "Tag des traurigen Sparschweins".

Der heutige Sparzinsenvergleich berichtet uns, daß die höchsten Sparzinsen heute bei der Deniz-Bank bei 1,55% stehen, die niedrigsten hingegen belaufen sich bei der Bawag auf 0,062 %. Der Stand der Inflationsrate steht seit Monaten zwischen 2,1 und 2,8 %...tatsächlich ein Anlaß die Tränendrüse zu aktivieren.

Heute war in der Mittags-Zeit-im-Bild am ORF2 ein äußerst peinlich berührter Spar-Fachmann zu Gast;  siehe "Studiogast: Bernd Lausecker": http://tvthek.orf.at/programs/71280-ZIB-13
Sein Fazit war, daß es eigentlich ohnehin nur Sinn macht zu sparen, wenn man bereits sehr viel Geld angespart hat und damit um bessere Konditionen verhandeln kann. Na super, dann brauche ich das Sparschweinderl meiner Tochter erst gar nicht zur Bank tragen, auch, wenns randvoll ist mit Kleingeld...aber als "sehr viel Angespartes" kann man es leider nicht bezeichnen :-(

Es ist traurig, wenn das Sparen nur mehr für bereits Wohlhabende Sinn macht, nicht aber für Leute mit schwachbrüstiger Geldbörse...in diesem Sinne habe ich mein Geld heute nicht zur Bank, sondern in den Handel getragen, damit wenigstens das Bruttosozialprodukt was davon hat.

Eure Irene



Montag, 29. Oktober 2012

Wahlen auf allen Piratenschiffen

Am vergangenen Wochenende fand in Graz die Bundesgeneralversammlung der Piratenpartei Österreichs statt, wo der neue Bundesvorstand der PPÖ gewählt wurde. Besonders erfreulich ist es, daß nun auch eine Frau dem neuen 5-köpfigen Bundesvorstand angehört.

Bei der Piraten Partei Tirol wird es demnächst auch Vorstandsneuwahlen geben. Bei der PPT heißen Vorstände übrigens künftig "Koordinatoren" - das hat nicht den Sinn die Leute zu verwirren, sondern wir wollen alte Muster damit aufbrechen. Immerhin verbindet man im allgemeinen mit dem Begriff "Vorstand" eine übergeordnete, richtungsdirigierende und bestimmende Funktion - dies widerspricht allerdings unserem Grundsatz der Basisdemokratie. In einer Basisdemokratie trifft nämlich die Parteibasis die Entscheidungen mittels Abstimmung.

Unsere Vorstandsneuwahl wird am 17. November 2012 auf unserer Generalversammlung im Gasthof Kranebitten in Innsbruck stattfinden.
Einige Wochen später, am 9.Dezember 2012, steht dann die Wahl unserer Landesliste an. Für diesen Termin werden noch Platzreservierungen von Gästen angenommen - wer also gerne bei der Reihung unserer Landtagskandidatenliste im Gasthof Kranebitten dabei sein möchte, kann sich noch bis Mitte November unter info@piratenpartei-tirol.org anmelden.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Volle Kraft voraus, volle Energie!

Leider verfügen wir noch nicht über die Nutzung von Warp-Energie. Ich weiß auch nicht, ob diese zu den ökologischen Energieformen gezählt würde.
Ökologische, erneuerbare Energiegewinnung ist allerdings das Thema der Gegenwart, nicht erst ein Thema der Zukunft.




Zurzeit beziehen wir über unser Stromnetz neben dem Spitzenstrom aus Wasserkraftwerken auch noch Strom aus kalorischen Kraftwerken und Atommeilern...nicht besonders ökologisch. :-(

Bislang werden erneuerbare Energiegewinnungskonzepte noch größtenteils nur in privaten Haushalten umgesetzt. Häuslbauer greifen immer öfter zu Solarenergie und Erdwärme.
Windenergie und Wasserkraft werden hierzulande von Privaten nicht genützt, hinzu kommt, daß Wasserkraft derzeit aus großen Speicherkraftwerken und Flußkraftwerken bezogen wird, was leider auch gröbere Eingriffe in die Natur bedingt. Windenergienutzung wird derzeit für den Standort Tirol heftig debattiert und, da wir Tiroler vom Tourismus in unserer schönen Bergwelt leben, gibt es leider hierzulande viele kritische Stimmen, die Windparks für eine Verschandelung der Natur halten.

Es gibt allerdings noch viele andere nachhaltige Energiegewinnungsvarianten, die weniger bekannt sind, die günstig umzusetzen und so auch für Private und Gemeinden rentabel wären.
Eine Form von Wasserkleinkraftwerken, die ohne gröbere Eingriffe in ein Biotop zu bewerkstelligen wäre, das sind Wasserwirbelkraftwerke. Derzeit werden in der Schweiz immer mehr dieser Kraftwerke nach den Plänen des österreichischen Erfinders Franz Zotlöterer realisiert. Es ist schade, daß die Österreicher das Konzept Zotlörers nicht schon längst flächendeckend fördern. Erst zwei Zotlöterer-Kraftwerke sind in Österreich in Betrieb genommen worden, nämlich die Pilotanlage in Ober-Grafendorf und am Wimitzbach in Kärnten. Dabei gewann Zotlöterer mit seinem Konzept bereits 3mal einen Erfinderaward:
  • 2007: Energy Globe Award Kärnten
  • 2010: Energy Globe Award Niederösterreich 2010 und Austria 2010 (Sonderkategorie Erfinder)
  • 2011: Watt d'Or 2011 in der Kategorie Erneuerbare Energien für die Flussrenaturierung mit Wasserwirbelkraftwerk in Schöftland, verliehen vom Schweizer Bundesamt für Energie
Ich denke, es ist höchste Zeit, daß wir unsere Wasserkraft nicht nur nutzen, sondern sie absolut umweltverträglich nutzen. Wasserwirbelkleinkraftwerke würden es kleinen Tiroler Gemeinden ermöglichen den Strombedarf ihrer öffentlichen Einrichtungen als Selbstversorger zu decken, und Privatleute oder Eigentümergemeinschafter könnten sich dadurch ebenfalls autark mit Energie versorgen.

Ein überzeugendes Video



Autorin: Irene L.
Bildquelle: wikipedia

Freitag, 12. Oktober 2012

Optimierungsbedarf im Familienrecht?

Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) und Frauenministerin Heinisch-Hosek (SPÖ) haben sich nun geeinigt, daß künftig die Obsorge leichter an ledige Väter übertragen werden kann bzw. kann eine gemeinsame Obsorge gerichtlich auch gegen den Willen der Mutter durchgesetzt werden.
(Apropos: gibt es eigentlich auch einen Männerminister?)

Ich fürchte, daß diese Entscheidung der Regierung künftig noch einiges an Sprengstoff mit sich bringt.
Sowohl Männerrechts- als auch Frauenrechtsvereine kritisieren das neue Modell einer gerichtlich angeordneten, geteilten Obsorge. Gerichtliche Streitigkeiten rund um die Kinder werden dadurch nicht weniger. Waren es früher Männer, die vor Gericht zogen die Obsorge zu erstreiten, so gehen zukünftig vermutlich mehr Frauen juristisch vor um ihr Sorgerecht nicht teilen zu müssen. Auf der Strecke bleiben die Kinder, denn wenn Eltern es nicht schaffen sich gemeinsam und in gutem Umgang miteinander um die Kinder zu kümmern, kommt es zu ungünstigen, sozialen Konstellationen und Rollenbildern.

Als ich vor 6 Jahren an meiner Diplomarbeit zum Thema "Entfremdung im Vater-Kind-Kontakt nach der Scheidung" geschrieben habe, ist mir bereits aufgefallen, daß Österreich ungeheuren Aufholbedarf im Familienrecht hat. Belgien und andere nordeuropäische Staaten sind hier viel fortschrittlicher.
Scheidungen werden dort oft nur als Mitteilung an das zuständige Amt bekannt gegeben, wodurch ein Konflikt vor dem Richter, begleitet von Rechtsanwälten, die ihrerseits den Rosenkrieg noch anstacheln, vermieden wird.
Jede Angelegenheit, die zur Schlichtung vor einem Gericht landet, erzeugt automatisch einen unglaublichen Druck sich rechtfertigen und einen Prozess gewinnen zu müssen. Eine Begegnung auf freundschaftlicher Ebene und Augenhöhe zwischen den zwei Expartnern wird im Verlauf eines solchen Gerichtsverfahrens immer schwieriger bis unmöglich. Letztlich wird dann oft nur mehr brieflich über das Gericht kommuniziert.
Statt eine Scheidung immer in ein Gerichtsverfahren münden zu lassen, sollte es vom Staat die Möglichkeit geben eine Ehe mit einem formlosen Schreiben scheiden zu lassen. Wenn dies alleine nicht hilft, einen Konflikt der Eltern gering zu halten, so muß es mehr Möglichkeiten der Mediation geben. Ein gerichtliches Verfahren eine Scheidung und die Obsorgeregelung betreffend, sollte der letztmögliche Notnagel sein.

Was in Skandinavien auffällt, das ist, daß es Eltern (egal, ob zusammen oder getrennt lebend) viel leichter ermöglicht wird eine Teilzeitarbeit auszuüben, von der man leben kann. So können auch nach einer Trennung beide Elternteile viel Zeit mit den Kindern verbringen und es gibt zudem die Möglichkeit, daß Kinder eine Doppelresidenz haben, d.h. einen Wohnsitz sowohl bei der Mutter, als auch beim Vater. In Österreich darf ein Kind nur einen Hauptwohnsitz haben - dieser ist beim Obsorgeberechtigten, der daraufhin auch alle Ansprüche auf auf Kinderbetreuungsgeld, Wohnzuschüsse, Heizkostenzuschüsse, Schulstartbeihilfe uvm. hat und zudem noch das Anrecht auf Alimentationszahlungen durch den nicht-obsorgeberechtigen Elternteil.
In Österreich werden getrennte Eltern in keinster Weise unterstützt, wenn sie sich zu gleichen Teilen der Kinderbetreuung widmen möchten. Dabei wäre dies sicherlich eine sehr wünschenswerte Lösung, die leider oft an rechtlichen Hürden, finanziellen Problemen und beruflichen Hindernissen scheitert.

Kinder haben das Recht auf beide Eltern. Beide Eltern sollten ein Recht auf Mediation und Unterstützung nach einer Trennung haben, damit auch die Kinder ihr Recht auf beide Eltern erfahren können - ohne Zwist und Streitereien.

Autorin: Irene L.
Bildquelle: Edwin Booth with daughter Edwina (1867), NYPL

Samstag, 6. Oktober 2012

Blick aus dem Krähennest: Piraten weltweit

Fritz Plasser, der bekannte Politiologe, sagte im vergangenen Club 2 treffend, aber auch bewußt provokant, daß Österreich eine Boulevarddemokratie ist. Nirgends in Europa haben über Boulevardblätter verbreitete Inhalte soviel Einfluß auf die Politik wie hierzulande. Umgekehrt vergibt die Politik aber auch horrend hoch dotierte Werbeaufträge an die Medien, insbesondere an die Boulevardpresse, die bundesweit sehr hohe Auflagenzahlen verzeichnet - damit hält man sich die Presse gewogen. Genau aus diesem Grunde ist ja auch die derzeit diskutierte "Inseratenaffäre" so brisant.

In Österreich gilt: Bist du nicht in den Medien, so existierst du nicht.
Neulich meinte einer meiner Bekannten, daß es die Piraten in Deutschland ja nun wohl auch nicht mehr gibt, und auch hierzulande würden sie vermutlich auch nur gescheit reden, aber nichts tun, weil sonst würde man ja mehr von ihnen hören oder lesen.
Das war ein Schlag in die Magengrube. Ich fragte ihn verwundert, wie er denn darauf kommt, daß es die deutschen Piraten nicht mehr gäbe? Etwa nur, weil in österreichischen Kasblattln nicht mehr über sie berichtet wird?

Die PPD ist immerhin eine Partei mit ca. 35.000 Mitgliedern. In 4 deutschen Bundesländern hat die Partei bereits Wahlergebnisse zwischen 7,4 und 8,9 % erreicht und stellt dort zwischen 4 und 15 Mandatare.
Naja, zugegebenermaßen mußte ich einräumen, daß es in Österreich bisher leider erst einmal gelang einen Mandatar in einem Gemeinerat zu senden, als die Piraten Partei Tirol im April 2012 immerhin 3,8% in Innsbruck erreichen konnte. Und genau jener Mandatar (Alexander Ofer) legte nach der Wahl ein dermaßen unpiratiges Gebahren an den Tag, daß wir uns von ihm trennen mußten. Heute distanziert Ofer sich inzwischen sogar von der Basisdemokratie, einem Grundideal der Piraten. Nichtsdestotrotz ist die Piratenbewegung in Österreich so lebendig wie noch nie, v.a. seit die Piraten Partei Tirol und die Piraten Partei Österreichs nun wieder Seite an Seite segeln, und durch das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder emsig an ihrem Programm für bevorstehende Wahlen arbeiten..

Laut dem aktuellen Stand, der von der Piraten Partei International (PPI) aktualisiert und kolportiert wird, gibt es derzeit 2 Piraten im Europäischen Parlament, 45 Piraten auf Bundesländerebene und ca. 200 Piraten auf der Lokalebene. Eigentlich kein schlechtes Fazit für eine Bewegung , die heuer erst ihren 6.Geburtstag feiert.
In der Schweiz, in der Ortschaft Eichberg, wurde im September 2012 erstmals sogar ein Pirat Bürgermeister und auch in Winterthur verzeichnet die Piratenpartei ein Mandat.
Überall in Europa gelangen Piraten in diverse Gremien. Nicht selten kandidieren sie auf den Listen anderer, themenverwandter Parteien und erreichen auf diesem Wege ein Mandat.
Der tunesische Pirat und Blogger Slim Amamou wurde sogar zum Staatssekretär (für Jugend und Sport) der tunesischen Übergangsregierung ernannt. Allerdings legte er seinen Posten im Mai 2011 zurück.
Wie man sieht, die Piraten sind durchaus präsent, auch wenn die österreichische Presse - mit Ausnahme der Onlineversion der Zeitung Standard - sie weitgehend totschweigt.
Es gibt derzeit 16 offiziell anerkannte Piratenparteien und zudem 24 in der Gründungsphase befindliche Piratenparteien, d.h. in mindestens 40 Ländern der Welt gibt es mindestens eine aktive Piratengruppierung.
In Asien gibt es leider noch viele blinde Flecken auf der Piratenlandkarte, und in Nordamerika scheint es offenbar schwieriger für Piratenparteien offiziellen Status zu erreichen als etwa in Russland, wo die Piraten nun nach 3 Jahren heuer endlich ihren Parteistatus durchgesetzt haben. In den USA ist die Piratenpartei erst in zwei Bundesstaaten offiziell anerkannt, nämlich in Florida und Massachusetts.
Dennoch: die Piratenbewegung wächst ungebrochen und dank des Internets kann man sie auch nicht mehr totschweigen.

Autorin: Irene L.
Bildquelle: PPI-Logo, wikipedia

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Meerschweinchentetris

Der morgige Welttierschutztag bringt mich auch heuer wieder etwas ins Grübeln.
Österreich hat eines der besten und fortschrittlichsten Tierschutzgesetze Europas (wenn nicht gar der Welt).
Bereits der erste Absatz des österreichischen Tierschutzgesetzes besagt:
§ 1. Ziel dieses Bundesgesetzes ist der Schutz des Lebens und des Wohlbefindens der Tiere aus der besonderen Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf.
Damit stellt das Gesetz klar, daß Tiere eine Art von Gefühlsleben (sich wohlbefinden) besitzen und somit über einen Status als reines Objekt bzw. als Ware erhaben sind. Auch der §285a des Allgemein Bürgerlichen Gesetzbuches hält fest: Tiere sind keine Sachen; sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Die für Sachen geltenden Vorschriften sind auf Tiere nur insoweit anzuwenden, als keine abweichenden Regelungen bestehen. 

Das Tierschutzgesetz ist nun schon einige Jahre alt und inzwischen müßte man es dringend noch einmal auf seine Praxisnähe überprüfen.
So ist es beispielsweise so, daß Zoohändler für einen Zeitraum von bis zu 3 Monaten Tiere in beengteren Verhältnissen einquartieren dürfen als z.B der Privathalter. Das betrifft Säugetiere und Vögel, interessanterweise jedoch nicht die Fische, denn diese müßten diesselben Haltungsbedingungen bekommen wie beim Privathalter und somit auch größere Aquarien als im Handel üblich sind.
Reptilien und Amphibien dürfen, sofern es sich nicht um Wildfänge handelt, bis zu einem halben Jahr in kleineren Terrarien untergebracht werden. Dabei ist es in der Praxis genau umgekehrt - für einen Zoohändler ist es meist einfacher Säugetieren, Reptilien, Amphibien und Vögeln den Platz zuzugestehen, den sie auch beim Privathalter haben müssen - dafür ist es fast unmöglich als Zoohändler Fische in Aquarien unterzubringen, die mit den Anforderungen an Private mithalten können.

Es ist beispielsweise so, daß das Tierschutzgesetz die Haltung von Koi-Karpfen in Aquarien untersagt, nun fragt sich aber jeder Zoohändler wie er denn nun diese Teichfische für den Verkauf präsentieren soll, wenn er sie nicht vorübergehend in Aquarien bzw. Wassertanks setzen darf.
Es ist vorgeschrieben, daß sich die Mindesthaltungsanforderungen für Fische nach ihrer zu erreichenden Endgröße richten, so wird z.B. für die Prachtschmerle eine Aquarienlänge von mindestens 150cm gefordert. Das ist auch gut so, denn die Tiere können nach mehreren Jahren etwa 25cm lang werden. In den Verkauf allerdings gelangen diese Tiere mit einer Größe von gerade mal 5cm...

Im Vergleich dazu gelten für die gewerbliche, kurzfristige Unterbringung von Meerschweinchen und Kaninchen Anforderungen, die selbst dem Zoohändler nur ein verständnisloses Kopfschütteln entlocken:
Auf einer Mindestgrundfläche von 0.5m² muß einem Meerschweinchen oder Kaninchen eine Fläche von 2mal Körperlänge x 1,5mal Körperlänge zustehen. --> jedes weitere Tier benötigt laut Vorgabe jedoch nur mehr eine Fläche von 0,5mal Körperlänge x 0,5mal Körperlänge.
Das bedeutet, der Händler muß einem 15cm langen Meerschwein eine Fläche von 30 x 22,5cm zugestehen, jedes weitere Meerschweinchen muß sich mit 7,5 x 7,5cm zufrieden geben...da müßte man die Tiere ja stapeln, sowas nennt man wohl Meerschweinchentetris.
Etwas skurril nicht war? Etwas mehr Praxisnähe wäre hier auf jeden Fall erforderlich.

Ebenso unsinnig gestaltet sich die Vorgabe für Vögel - Kleinpapageien dürften im Handel bereits in einem Käfig mit 0,2m² gehalten werden. Aber auch die Vorgabe für den Privathalter sind in dieser Hinsicht ein Tiefpunkt des Tierschutzgesetzes, denn so darf ein Wellensittich laut Tierhaltungsverordnung dauerhaft in einem Käfig von 80x40x60cm untergebracht werden - angesichts dessen, daß diese Tiere in großen Schwärmen täglich ungefähr 40 Kilometer weit fliegen, so muß man leider sagen, daß das österreichische Tierschutzgesetz hier offensichtlich versagt.

Für die Piratenparteien ist Tierschutz definitiv ein Thema, so beschäftigt sich bei den deutschen Piraten eine eigene Arbeitsgruppe Tierrecht mit Tierschutzoptimierungen. Auch in der Piratenpartei Österreichs wurden bereits Diskussionen und Anträge in Sachen Tierschutz ins Leben gerufen.
Mir persönlich liegt das Thema Tierschutz sehr am Herzen. Ich würde mir wünschen, daß das Tierschutzgesetz noch verbessert und vor allem praxisnäher wird.
Darüber hinaus wäre es wichtig, daß es auch wirklich exekutiert wird - es hilft nichts strenge Vorgaben für Tierhaltung, Tiertransporte usw. zu erstellen, aber dann nicht zu überprüfen, ob sie eingehalten werden.

Was sicherlich noch eingeführt werden sollte, das sind strengere Auflagen für die Haltung von ernsthaft giftigen Tieren und großen Reptilien. Es ist nicht einzusehen, daß Privathalter hierzulande keine Genehmigung dafür brauchen, wenn sie eine Riesenschlange erwerben, welche über 3 Meter Länge erreicht, denn ab dieser Größe ist so ein Tier absolut lebensgefährlich für größerere und vor allem kleinere Menschen.

Außerdem gefällt es mir nicht, daß viele Tierschutzvereine (die ja aus der öffentlichen Hand subventioniert werden) Zweiklassen-Tierschutz betreiben, was sich darin äußert, daß man zwar für jedes Haserl und Mauserl einen Platz im Tierheim findet, allerdings keine Exoten aufnimmt.
Reptilien und Amphibien sind jedoch zugegebenermassen geeignete Haustiere für Berufstätige und Tierhaarallergiker - wir werden uns also darauf einstellen müssen, daß diese Tiere künftig noch häufiger in Privathaushalten anzutreffen sind und durch ihre stärkere Verbreitung leider auch öfter in den Händen des Tierschutzes landen. Daher ist es nicht verständlich, daß z.B. das Tierheim Mentlberg nun dank öffentlicher Unterstützung ein neues Kleintierhaus baut, aber bis dato über keinerlei Möglichkeiten zur Unterbringung und Vermittlung von Exoten verfügt. Hier wäre es wünschenswert, daß der Tiroler Tierschutzverein aktiv wird und sich öffnet.

Autorin: Irene L.
Bildquelle: Zoidy, wikipedia

Dienstag, 2. Oktober 2012

Petition: Rettet die Ferrariwiese!

In wenigen Tagen ist die Online-Petition "Rettet die Ferrariwiese" zu Ende. Im Anschluß werden die Unterschriften dann vom Petitionsinitiator Clemens Madlener dem neuen Landesrat für Umwelt und Naturschutz Thomas Pupp übergeben.
Bis zum 11.Oktober kann noch unterzeichnet werden:
https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-ferrariwiese-innsbruck

Auch Georg Pilaj, ehemaliges PPT-Mitglied, sammelt mit seinem Verein für Umweltschutz und Energie noch bis zum 5.Oktober 2012 fleißig Unterschriften:


Bitte unterstützt diese Aktionen und berichtet euren Freunden und Bekannten davon. Die Ferrariwiese soll nicht zur Schuttdeponie umgewidmet werden!

Montag, 1. Oktober 2012

Häuptling Günther, der Adressen-Schieber

Günther, der Landeshäuptling des Eilandes Tirol, kennt keinen Genierer.
dietiwag.org berichtete kürzlich ausführlich darüber, daß Landeshäuptling Günther bereits im März 2012 die von der Internetverwaltungsorganisation ICANN freigegebene Lizenz für die Super-Domain-Adresse .tirol an die "punkt Tirol GmbH", einer Tochterfirma der Moser Holding (TT, Bezirksblätter, etc.), weitervermittelt.

Häuptling Günther hatte dazu keinen Beschluß der Landtages eingeholt. Aber vor dem Wahlkampf im kommenden Jahr versucht Häuptling Günther sich wohl mit den beherrschenden Lokalmedien gut zu stellen. Gescheiter wäre es gewesen, wenn sich das Land Tirol die Rechte gesichert hätte und die Nutzung der .tirol-Adressen dann kostenlos oder gegen geringen Obulus einheimischen Homepageinhabern, Firmen und Sozialeinrichtungen zur Verfügung gestellt hätte.

Bereits im Juni  war die Lizenz für die Domainendung .tirol  für die punkt Tirol GmbH reserviert:

TIROL punkt Tirol GmbH AT Yes Yes Mr. Bernhard Greil bernhard.greil@tirol.com 1-1703-3426
http://newgtlds.icann.org/en/program-status/application-results/strings-1200utc-13jun12-en

Im Herbst 2011 hatten noch diverse Tourismusregionen noch starke Hoffnung die teure Top Level Domain .tirol für sich zu lukrieren und zu vermarkten, so zumindest der Tenor in den technology news von futurezone. Den großen Reibach macht aber nun wohl nur mehr die Moser Holding damit.

Für uns Piraten wäre es widersinnig hier etwas anderes als Eigeninteresse des Landeshäuptlings und der Moser Holding hinein zu interpretieren. Die Tiroler Bevölkerung wurde hier klar ausgebootet, da die Domains nun nur mehr über die punkt Tirol GmbH vertrieben werden - das riecht ein wenig nach einer über unseriöse Vorgehensweisen erworben Monopolstellung.
Wir hoffen zumindest, daß die punkt Tirol GmbH dem Land Tirol dann zumindest die versprochenen Beteiligungen zukommen läßt:
Herbert Forster, Büroleiter des Landeshauptmann erklärt dazu: “Es ist richtig, dass Landeshauptmann Platter eine entsprechende Unterstützungserklärung abgegeben hat. Im Gegenzug hat die punkt Tirol GmbH dem Land Tirol od. einer Tochtergesellschaft eine Beteiligungsoption eingeräumt. Diese Option wurde bislang nicht gezogen, das entsprechende Verfahren bei ICANN läuft derzeit.”
http://www.dolomitenstadt.at/2012/09/26/medienwirbel-um-platters-lobbying-fur-die-tt/
Ich finde ja, die Erlöse dieser Beteiligung sollten dann Projekten zukommen, die Menschen bei der Handhabung des Internets unterstützen (z.B. Computer-/Internetkurse für Senioren, Förderung freizugänglicher  Gratis-Internetterminals in öffentlichen Einrichtungen usw.). Künftig sollen alle Menschen Zugang zum Internet bekommen und auch direktdemokratische Abstimmungstools für eine Politik der Zukunft nutzen können.

Autorin: Irene Labner
Bildquelle: Landkarte Tirols um 1613, NYPL