Montag, 11. Januar 2016

Sexuelle Übergriffe: Bewußtwerdung und Scheinheiligkeit

Köln und nichts ist mehr, wie es war...oder doch?

Seit in Köln und anderen Städten zu Sylvester mehrere größere Gruppen an Männern Menschen beiderlei Geschlechts ausgeraubt haben und dabei vor allem den Frauen gegenüber sexuell übergriffig wurden, da ist das Thema "Sexuelle Gewalt" bzw. "Sexuelle Belästigung" in aller Munde.
Die Medien überschlagen sich schier mit immer neuen Fallberichten zu sexuellen Übergriffigkeiten, doch was allen aktuellen Berichten gemeinsam ist, das ist der Fokus auf die Täter mit Migrationshintergrund.
Viele Menschen, vor allem Männer, sind nun sehr entsetzt und vermuten nun den Hauptteil der Sextäter primär in den Reihen der Zuwanderer. Sie erkennen nicht, dass sie hier einer medialen Verzerrung aufsitzen. Sie sehen nicht, dass tagtäglich auch deutsche und österreichische Männer Frauen gegenüber sexuelle Gewalt anwenden, weil diese Fälle gerade nicht in den Medien präsent sind.

Die derzeitige Siuation ist sehr verwirrend. Auf der einen Seite ist es begrüßenswert, dass sexuelle Nötigung endlich in der Öffentlichkeit diskutiert und dadurch enttabuisiert wird. Andrerseits  ist es etwas schockierend, wie stark derzeit der Blick von einheimischen Tätern abgewendet wird.
Am ärgerlichsten ist, dass gerade jene Politiker, die vor wenigen Monaten noch verhindern wollten, dass das "Pograpschen" als strafbare Handlung deklariert wird, nun am lautesten herumbrüllen, dass man die sexuelle Belästigung von Frauen unterbinden muss. Das ist scheinheilig.

Viele Frauen wurden und werden innerhalb und außerhalb ihrer persönlichen Beziehungen Opfer von sexueller Gewalt im Sinne eines schweren Übergriffes. Und FAST JEDE Frau wurde zumindest einmal oder mehrmals Opfer von sexueller Belästigung. Viele der Frauen sprechen nicht darüber und gehen damit erst recht nicht zur Polizei um den Vorfall anzuzeigen.
Wir Frauen kennen die Gesichter der sexuelle Belästigung: die Grapscher an den Po, die im Alkoholdunst aufgedrückten Küsse und Umarmungen auf Parties, das vermeintlich zufällige Berühren der Brust, anzügliches Anbaggern an der Bushaltestelle...die Tatorte sind oft die Arbeitsstelle, die Partylocation, Gasthäuser und Bars, Bushaltestellen, Zeltfeste, uvm.
Wenn man dann sagt, das man diese Annäherungen nicht möchte, dann folgen nicht selten Herabwürdigungen: "Jetzt hab dich nicht so!" "Bist wohl frigide?" "Das war doch nichts."

Als Mensch mit Menstruationshintergrund weiß ich, dass es nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund sind, die sexuell übergriffig werden.
Sexuelle Grenzüberschreitungen jeglicher Art müssen juristisch geahndet werden, egal ob sie durch Migranten oder einheimische Menschen getätigt werden. Im übrigen finde ich es auch nicht in Ordnung, wenn Frauen Männern einfach ungefragt an den Po greifen.

Autorin: Irene Labner
Bildquelle: http://polizeireporter.westreporter.net/wp-content/uploads/2013/06/grapsch.jpg

Mittwoch, 6. Januar 2016

Freies Internet für alle - Information für alle!


Der Zugang zu unzensurierter Information darf keine Frage des Einkommens sein. Netzneutralität muss für alle Menschen gelten, sowohl für Arme als auch für Reiche.

In Indien gibt es derzeit eine große Debatte zu Facebooks "Free Basics"-Kampagne. Das Social Media Unternehmen gewährt damit allen Indern einen kostenlosen Internetzugang, allerdings ist dieser eingeschränkt auf Facebook und einige wenige Zusatzfunktionen wie z.B. Wetterdienste. Netzneutralitätsaktivisten kritisieren diesen eingeschränkten Internetzugang als "Internet für Arme" und bemängeln die fehlende Zugriffsmöglichkeit auf weitere Internetinhalte.
Ägypten nützt bereits sein geraumer Zeit das "Free Basics"-Angebot, hat nun aber angekündigt das Angebot nicht zu verlängern, obwohl es bereits von 3 Millionen Ägyptern verwendet wird.
Hier entsteht ein Dilemma, denn die Ärmsten der Armen haben dann nicht einmal mehr Zugang zur kostenlosen Facebook-Kampagne und werden von jeglichem Internetzugang oft ausgesperrt.
Staatliche Kontrolle des Internets trifft hier auf Internetkontrolle durch Konzerne.

Aus Sicht der Piraten sollte das Internet kostenlos für alle Menschen zur Verfügung gestellt werden. Wir unterstützen daher jede Initiative, die Netzaktivisten in Sachen Freifunk und freies Wlan unternehmen. Information ist ein Gut, das allen Menschen zusteht.

Autorin: Irene Labner